Jeder Teilnehmer an der Mediation hat SEINE individuelle Sicht der Dinge, daher erhält jeder auch Zeit, sich zu dem Konflikt zu äußern. Dabei werden die “Themen” gesammelt, die zum Gesamtkonflikt beitragen. Ziel ist es, die hinter den Vorwürfen, sturen Positionen, Anschuldigungen, Anklagen und Enttäuschungen stehenden Gefühle herauszufinden.
Selbstklärung
Der Mediator dient dabei als Klagemauer und wird allen Teilnehmern gegenüber verstehend zuzuhören. Da er nicht Schiedrichter, sondern ALLparteilich ist wird er sich in JEDE Konfliktpartei einfühlen. Dabei unterstützt er den Prozess der Selbstklärung, indem er die Medianden auffordert, in ICH-Botschaften zu sprechen: Einen Appell wie “Meine Kollegin sollte zumindest …” oder die Position “Die Regel ist einfach, dass …” wandeln die Teilnehmer mit Unterstützung des Mediators um in Wünsche oder Bedürfnisse wie “Ich brauche manchmal …” oder “Ich wünsche mir in solchen Situationen, dass …”
Wichtig ist, dass erst einmal alle Punkte angesprochen werden, die in einer späteren Phase eingehend behandelt werden und einer Lösung zugeführt werden sollen. Beispiele dazu:
Scheidung: Kinder, Hund, Haus usw.
Gesellschaftervertrag: Abfindung, Übergangszeit, Patente, stille Einlagen usw.
Team: Pünktlichkeit, Überstunden, Arbeitsstil, Umgangston, Urlaubsregelung usw.
Themenreihenfolge
Sind alle wichtigen Themen erfasst, wird abschließend in der Gruppe gemeinsam eine Reihenfolge der Themen beschlossen und ein Inhaltsverzeichnis oder Tagungsordnungspunkte für die nächsten Sitzungen aufgestellt. Empfehlenswert ist dabei mit dem unangenehmsten oder schwierigsten Störungspunkt anzufangen. Es bleibt selbstverständlich den Medianden überlassen, die Reihenfolge selbst zu wählen!